Von Oliver Rüter
Weil ich die Gestaltungs- und Handlungsfreiheit liebe, die mir das Unternehmertum trotz aller damit verbundenen Risiken bietet.
Deshalb sehe ich den Einstieg von Investoren in erfolgreich etablierte Geschäftsmodelle kritisch.
Wird sich COSCO langfristig mit einem Minderheitsanteil an der Betreibergesellschaft des Hamburger Hafenterminals Tollerort begnügen?
Oder seine Dominanz ausspielen, die China als größter Handelspartner unseres Landes besitzt?
Das Risiko, sich in wachsende Abhängigkeiten zu begeben, ist groß.
Schon heute ist China der wichtigste Zulieferer für unsere Schlüsselindustrien.
Zwischen 2006 und 2021 haben sich chinesische Investoren an 442 Unternehmen in Deutschland beteiligt oder diese komplett übernommen, berichtete die Unternehmensberatung EY in einer Studie.
Dazu gehören der Robotik-Spezialist Kuka, der Autozulieferer Grammer, der Maschinenbauer KraussMaffei, der Gabelstaplerhersteller Still, aber auch Modekonzerne wie Tom Tailor und Esprit.
Jetzt wird die Logistikinfrastruktur in Deutschland zum Investitionsziel.
In der Energiekrise erfahren wir gerade schmerzlich, was die zu große Abhängigkeit zu einem Handelspartner bedeutet und welche Folgen dies für unsere Wirtschaft hat.
Die Volksrepublik selbst schiebt dem Einfluss ausländischer Unternehmen, die in China gründen oder eine Niederlassung eröffnen wollen, durch strikte Vorgaben und Beschränkungen einen Riegel vor.
Ich würde mir wünschen, dass wir manchmal weniger opportunistisch in unserem Land agieren. Und Dinge mit mehr Mut und Entscheidungsfreude anpacken.
Unternehmerisch zu denken, kann dabei sicher nicht schaden.
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